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Rezension:Business Energy: Mit minimalem Aufwand maximale Leistung erzielen (Gebundene Ausgabe)

Der Managementberater Yorck von Prohaska lotet in seinem Buch die Möglichkeiten aus, wie man die Effizienz in Firmen erhöhen kann. In seinen Untersuchungen hat er dabei festgestellt, dass im Bereich der Effizienzsteigerungen von Unternehmen, Abteilungen und Teams stets die gleichen Hindernisse aufgetauchen.-

Um die Leser für das Thema zu öffnen, macht er von Prohaska zunächst mit seinem Business Energie-Modell vertraut und veranschaulicht dessen Wirkungszusammenhänge. Er zeigt in der Folge, weshalb wir uns mit Energieverlusten in Firmen befassen müssen, die vorliegen, wenn die verfügbare Energiemenge kleiner ist als die aufgewendete. Der Autor untergliedert in produktive, unproduktive und kontraproduktive Energie, erläutert jeweils, was man darunter versteht und welche Folgen sich daraus ergeben.

Zur Sprache gebracht wird, dass nicht zuletzt in großen Unternehmen Strukturen vorliegen, die Ineffizienz und Unproduktivität nicht nur zulassen, vielmehr sogar begünstigen. Kleine Firmen würden bei besagten Strukturen recht schnell zugrunde gehen. Gemeint sind beispielsweise Machtspiele in Großfirmen. Erläutert wird gut nachvollziehbar, weshalb sogenannte "weiche Faktoren" (die in einer Firma gelebten Werte) erfolgsentscheidend sind.

In diesem Zusammenhang listet der Autor vier Grundtypen der Organisationskultur auf:

Eine Kultur der hohen Leistung und des hohen Vertrauens 
Eine Kultur niedriger Leistung und hohen Vertrauens 
Eine Kultur hoher Leistung und niedrigen Vertrauens 
Eine Kultur niedriger Leistung und niedrigen Vertrauens 

Genau erklärt wird, wodurch sich diese Unternehmenskulturen auszeichnen und zu welchen Ergebnissen sie führen. Jedem vernunftbegabten Führungsmenschen dürfte sofort klar sein, dass eine leistungsorientierte Vertrauenskultur am effizientesten ist, nicht nur weil die Leistung hoch ist, sondern weil der Managementaufwand für Absicherungs- und Kontrollmaßnahmen nahezu entfällt.-- Weshalb Vertrauen die Basis für eine effiziente Kooperation darstellt, wird gut erläutert und es wird nicht unerwähnt gelassen, dass derjenige, der vertraut sich abhängig macht von der Redlichkeit des anderen. Menschen, die in einem Umfeld arbeiten, in dem Misstrauen herrscht, verwenden eine Menge Zeit darauf, sich abzusichern (S. 52), weil generell schlechte Absichten unterstellt werden. Wegen der extremen Absicherung und Kontrolle fehlt Energie für die eigentliche Arbeit. Sehr rasch wird klar, dass Vertrauen eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit ist, um eine Top- Leistung zu erbringen und Höchstleistungen in Betrieben nur in Verbindung von hoher Leistung und Vertrauen möglich sind.

Yorck von Prohaska zeigt, wie man eine leistungsorientierte Vertrauenskultur aufbaut und verdeutlicht dabei sehr gut, dass eine Vertrauenskultur mit einem Minimum an Kontrolle auskommt. Ziel ist es, das Personal zur Selbststeuerung zu befähigen, auf hinderliche Hürden zu verzichten und hierdurch die Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. Natürlich ist die Auswahl der Mitarbeiter entscheidend. Diese müssen zur Unternehmenskultur passen. Wichtig sind Leistungsbereitschaft und Vertrauenswürdigkeit. Fachliche Mängel können bei entsprechender Leistungsbereitschaft zumeist schnell behoben werden, Persönlichkeitsschräglagen bei umwerfendem Leistungsnachweis allerdings wohl kaum.

Sieben Punkte erläutert der Autor gut verständlich und ausgiebig, die notwendig sind, um eine leistungsorientierte Vertrauenskultur aufzubauen und er zeigt auch wie man negative Veränderungen vermeidet und wie man beispielsweise eine patriarchalische Harmoniekultur dynamisieren kann.

Sehr gut wird erklärt wie man Energie freisetzt und erhält. Wer erfolgreich führt, für den muss Respekt eine unabdingbare Grundhaltung sein. Ferner muss eine solche Führungskraft berechenbar und konsequent und natürlich fair sein. Zur Sprache gebracht wird die richtige Kommunikation, die Leistungsenergie fördert und es werden die Auswirkungen der unterschiedlichen Unternehmenskulturformen aufgezeigt. Man wundert sich, wie bescheuert mitunter Führungskräfte sein müssen, wenn sie eine "leistungsarme Misstrauenskultur" nicht abstellen und mindere Effizienz längerfristig in Kauf nehmen. In der Regel kann es sich bei solchen Personen m.E. nur um Hierarchieaufsteiger im Sinne des Peter-Prinzips handeln, die völlig fehl am Platz sind. Eine kluge Führungskraft wird alles unternehmen, um die Rendite zu maximieren und dabei seine Mitarbeiter auf Kurs zu halten. Mangelnde Loyalität des Personals ist das Ergebnis einer falschen Unternehmenskultur, die das Unternehmen schwächt, anstelle es zu stärken.

Sehr empfehlenswert.

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