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Rezension: Peter J. König: SPIELBALL ERDE Machtkämpfe im Klimawandel- Claus Kleber

Selten hat ein Sachbuch sich mit solch elementaren Problemen unseres Globus auseinander gesetzt, wie das Buch der beiden Autoren Claus Kleber und Cleo Paskal mit dem Titel „Spielball Erde“. Claus Kleber kennt der Nachrichten interessierte Fernsehzuschauer als Moderator des heute-journals. Daneben hat der engagierte Journalist immer wieder mit vielbeachteten Sachbüchern aktuelle Themen der amerikanischen Politik aufs Korn genommen, zumal er als Korrespondent der ARD in Washington tätig war. Parallel dazu wurden von ihm preisgekrönte Dokumentationen und Reportagen für das deutsche Fernsehen gedreht. Für das vorliegende Buch konnte er als Co-Autorin Cleo Paskal gewinnen, eine ausgewiesene Expertin für strategische Fragen, die westliche Regierungen und Unternehmen berät und deren Publikationen zahlreiche Auszeichnungen erhalten haben.

Schon der Titel zeigt auf, mit welcher Thematik man es hier zu tun hat. Es geht um unseren Planeten und was die Industrienationen damit in den letzten hundert Jahren angestellt haben, nämlich ihn zum Spielball zu degradieren, jedenfalls in den Augen der Macher dieses Werkes. Um eine Bestandsaufnahme des aktuellen Zustandes unseres Erdballes in Sachen Klimawandel, Wasserverknappung, Erderwärmung und Landraub durch multinationale Konzerne zu dokumentieren, hat sich Kleber mit seinem Fernsehteam mehrmals rund um den Globus auf Recherche begeben und dabei keinen Kontinent ausgelassen. Er hat Gespräche mit Politikern, Wissenschaftlern, Militärs und Unternehmern geführt, überall dort, wo die Folgen des Klimawandels schon eingetreten sind oder massive Anzeichen auf einen baldigen Wandel hinweisen.

Aber auch die politischen Folgen, die aus diesen elementaren Veränderungen sich ergeben, wurden weltweit bei den betroffenen Regierungen hinterfragt. Dabei hat sich gezeigt, dass kein Land auf der Erde diesem Wandel so viel Bedeutung beimisst wie China. Die Chinesen haben ihre gesamten geopolitischen Strategien auf die Folgen des Klimawandels ausgerichtet, zudem spannen sie ein globales Handels- und Logistiknetz mit großem Selbstbewusstsein.

Wasser, eigentlich ein menschliches Grundrecht, ist ein großes Thema in diesem Buch. Schon jetzt ist zu befürchten, dass bei fortschreitender Verknappung dieses lebensnotwendigen Gutes, es in vielen Teilen der Erde zu Aufständen und Kriegen kommen wird. Parallel dazu kann die Erderwärmung mit dem rasanten Anstieg des Meeresspiegels durch das Abschmelzen der Polkappen eine millionenfache Wanderbewegung in Gang bringen, die Menschen versuchen sich zu retten und flüchten aus den Überschwemmungsgebieten, die zukünftig keinen Lebensraum mehr bieten. Dabei sind kriegerische Auseinandersetzungen vorprogrammiert.

Auslöser dieser verheerenden Entwicklung ist der Raubbau an der Natur und die ungebremste Verschwendungssucht an den Ressourcen unserer Erde. Seit über einem Jahrhundert haben die Industriestaaten sich diese Praxis zu Eigen gemacht, um so ihren Wohlstand aufzubauen. Mit dem Eintritt der großen Schwellenländer, wie China, Indien und Brasilien ins Industriezeitalter hat diese Entwicklung rasant zugenommen, der Hunger nach Rohstoffen ist gigantisch, die Folgen, die aus der Verarbeitung entstehen, sind katastrophal.

Aber Kleber wäre als Journalist kein guter Analytiker, wenn er es in seinem Buch alleine bei einer Bestandsaufnahme des Zustandes unserer Erde belassen hätte. Immer wieder stellt er seinen Gesprächspartnern die Frage, was man gewillt ist zu unternehmen, um der globalen Zerstörung entgegen zu wirken. Es ist nicht verwunderlich, dass die betroffenen Länder hierbei am konsequentesten nach Auswegen suchen, während viele andere immer noch auf ungebremstes Wachstum setzen, trotz ihrer fortschreitenden Umweltzerstörung, wie etwa in Russland. „Spielball Erde“ ist ein außergewöhnliches Buch und wie anfangs erwähnt von elementarer Bedeutung.

Hier geht es nicht um einen regionalen Konflikt oder um die Konkurrenz unterschiedlicher politischer Systeme. Nein, hier geht es um die Grundsatzfrage: Wie gehen wir Menschen zukünftig mit unserem Planeten um? Sind wir bereit, in einem völkerrechtlichen Konsens den Raubbau zu beenden und in einem friedlichen Miteinander, die selbstverschuldeten Probleme zu lösen?

Kleber jedenfalls hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Das Buch enthält eine Fülle von Informationen, die spannend vorgetragen, einen globalen Überblick in dieser uns alle betreffenden Thematik vermittelt. Wenn man bedenkt, welche Anstrengungen Kleber und sein Team unternommen haben, um die hier vermittelten Erkenntnisse zu erlangen, dann ist als Fazit festzustellen, es hat sich gelohnt, denn das Ergebnis ist ein besonders wichtiges Buch geworden, dass jeden Leser in den Bann zieht.

Sehr empfehlenswert.

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