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Rezension: Codex Hammurabi: Die Gesetzesstele Hammurabis (Gebundene Ausgabe)


Das vorliegende Buch enthält die älteste Gesetzessammlung der Welt. Übersetzt wurden diese Texte von Dr. Wilhelm Eilers bereits 1932. Zu verdanken haben wir die Entdeckung der großen Gesetzesinschrift König Hammurabis (1792- 1750 v. Chr.) französischen Ausgrabungen, die im Winter 1901/02 auf dem Boden der alten Elamiterhauptstadt Susa im heutigen Chusistan realisiert wurden.

Der Fund gilt technisch und künstlerisch als Meisterwerk. Dazu kommt der Sprachstil und die Gliederung in Prolog, 282 Gesetze sowie Epilog und nicht zuletzt die Tatsache, dass der Codex eine Art Grundcharta des babylonischen Politik- und Religionsverständisses darstellt. All dies sorgt dafür, dass die Gesetzesstele Hammurabis nicht nur bei Rechtsgeschichtlern auf Interesse stößt.

Nach einer Einführung von Wilhelm Eilers und einer erhellenden Einleitung von Karl Hecker kann man sich mit den übersetzten babylonischen Texten vertraut machen.

Der Inhalt der Paragraphen zeigt, dass Menschen schon vor Tausenden von Jahren, der Willkür durch ein Regelwerk einhalten gebieten wollten. Im Zusammenleben von Menschen ist nichts wichtiger als Rechtssicherheit, denn Gemeinschaften zerbrechen überall dort, wo der Willkür Tür und Tor geöffnet wird. Hammurabi scheint das gewusst zu haben. Herrscher, die Rechtssicherheit anbieten, gewinnen Macht und Ansehen. Nicht jeder Herrscher im Laufe der Geschichte hat das begriffen. Vermeintliche Vorteile ergaben sich aufgrund der Ignoranz immer nur kurzfristig.

Natürlich sind die Rechtsvorstellungen des "Codex Hammurabi" teilweise etwas archaisch, wie der in der Kopfzeile angeführte Paragraph 200 zeigt. Doch es ist müßig, in diesem Zusammenhang ethische Überlegungen anstellen zu wollen. Humanismus und Christentum lagen ja noch in weiter Ferne.

Empfehlenswert. 

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